Der alte Wolf wird langsam grau — Na und?!

Headhunter sprechen „Führungskräfte mit Erfahrung“ selten auf Top-Jobs an. Wer über 50 ist, dem wird kaum zugetraut, die Anforderungen der Zukunft meistern zu können. Selbst ein Lexikon für Psychologie beschreibt Erfahrung als RISIKOFAKTOR der „blind für neue und bessere Lösungen machen kann (Heuristiken, Urteilsfehler, Lernen).“

Gibt es sie: Die Erfahrung als wertvolle ZUKUNFTSKOMPETENZ?

Im Fußball liegt die Erfolgsformel der Meistertrainer darin, eine Mannschaft aus einer MISCHUNG aus Spielern mit Erfahrung und begabten jungen Talenten zu formen.

Klartext:

+ Meist wurde – als Preis für Erfahrung – LEID erlebt und Vertrautes aus der Vergangenheit losgelassen und VERLASSEN. Das ist etwas, was den meisten Menschen während ihrer ersten Lebenshälfte (und jüngeren Managern) eher unbekannt ist.

+ Erfolgreiche Erfahrene wissen: Am meisten wird gelernt, wenn man nach dem Fall, dem Verlust, der Niederlage wieder aufsteht. Das tröstet im Leid und stärkt das Vertrauen in die Zukunft.

+ Erfolgreiche Erfahrene sind kaum Denker eines „entweder-oder“; vielmehr eines „sowohl-als-auch“. Sie können „JA“ sagen, wenn Altes abstirbt und Neues wird. Das ist vorbildhaft für neue zukunftsgerichtete Mindsets im Wandel.

+ Erfolgreiche Erfahrene wissen: Ein solides „Haus“ zu bauen, bedeutet am Ende paradoxerweise, zur eigenen Tür hinausgeschubst zu werden. Das macht gelassen.

+ REIFE MENSCHEN können sich selbst anschauen und akzeptieren. Das ermöglicht, auch im Unternehmen richtig hin zu schauen. Ein klarer Blick ist die Grundlage für klare Sprache und Vertrauen.

+ „Erfahrung an Jahren“ ist dann Zukunftskompetenz, wenn sie zur „Weisheit eines gereiften Älteren“ in einem guten Sinne geworden ist.

= Schon einmal an einen WEISEN Interim Manager gedacht?

Text:
Dr. Harald Schoenfeld

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