Ich hasse Netzwerken – trotzdem mache ich es jeden Tag

Ich mag es einfach nicht mehr, zu „wichtigen“ Events zu gehen und fremden Menschen meine Visitenkarte zu überreichen – oder andere in die Hand gedrückt zu bekommen.

Leute, die dann auch noch damit flexen, was sie für Super-Typen sind, finde ich ehrlich gesagt unsensibel. Ich wende mich dann schnell ab.

Ich bin wirklich kein introvertierter Mensch, aber ich mag es einfach nicht (mehr), mich selbst bei Fremden und ohne konkreten Grund zu „verkaufen“ – oder mir selbstdarstellerische Gespräche aufdrängen zu lassen.

Auf LinkedIn, XING und Facebook bin ich trotzdem täglich aktiv. Das Online-Netzwerken ist für mich nochmal etwas Anderes. Der Austausch über meine Interessensgebiete, der oft zustande kommt, ist mega wertvoll. Sehr gerne lese ich dann auch die Fachbeiträge, auf die verlinkt wird – und poste auch selbst etwas.

Klartext:

+ Leute, die mich auf FUNDIERTEN CONTENT hinweisen, sogar selbst HOCHWERTIGES schreiben und auf meine Postings kompetent antworten: SOLCHE schätze ich. Deren Beiträge kommentiere ich im Gegenzug gerne und erhalte oftmals wieder wertvolle Antworten. Sowas macht mir dann Spass und ist für mich Netzwerken mit Mehrwert.

+ Ich gebe zu, dass ich „Open Source Intelligence“ nutze: Ich informiere mich zusätzlich über diese Menschen über alle öffentlich zugänglichen Quellen. Dann weiss ich, mit wem ich es zu tun habe – und kann ganz gezielt agieren.

+ An physischen Events „nach dem Zufallsprinzip“ Personen kennenlernen zu wollen, die mir beruflich weiterhelfen sollen, ist für mich inzwischen Zeitverschwendung.

= So verabrede ich mich lieber selektiv mit jemandem, den ich vorher online recherchiert und kennengelernt habe: Ganz gezielt, im angemessenen Format (Telefon, ZOOM / TEAMS, Restaurant, Café, Büro) mit ausreichendem Zeitbudget, mit punktgenauer Vorbereitung.

#management #event #vertrieb #opensource #intelligence

Text:
Dr. Harald Schoenfeld

Picture Telling:
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