Autor: Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer butterflymanager GmbH
In Zeiten der Corona-Pandemie ist im Interim Management so gut wie jedes Vorstellungsgespräch über Video gelaufen. Im Frühjahr 2021 lässt sich feststellen: Die Erfahrungen der letzten Monate sind ausserordentlich gut! Spätestens mit Beginn der zweiten Welle im Herbst 2020 waren für alle unserer Mandanten Interviews per Videokonferenzsystem normal. Und auch Interim Manager/innen haben inzwischen gelernt, sich im Vorfeld einer Beauftragung digital zu präsentieren.
Drei Gründe, warum wir von butterflymanager meinen, dass sich Video-Interviews etabliert haben und als fester Bestandteil des Auswahlprozesses für Interim Manager/innen bleiben werden:
#1 Schnellerer Projektstart
Ein Hauptgrund für den Einsatz eines Interim Managers ist die Kurzfristigkeit: Eine wichtige Vakanz muss „sofort“ überbrückt werden – oder dringende Projekte und Mitarbeitende warten auf ihren Projektleiter und Ansprechpartner. Jeder Tag ist bares Geld. Es liegt daher auf der Hand, dass ein Bewerbungsprozess sich nicht über Wochen hinziehen darf. Vor Corona waren Hauptgründe für Verzögerungen oftmals darin zu finden, dass es intern nicht leicht war, Termine zu finden, an denen sowohl Unternehmensvertreter als auch Kandidaten Zeit hatten. Das galt insbesondere dann, wenn eine mehrstündige Anreise eingeplant oder eine Lücke im Terminplan von viel beschäftigten Entscheidungsträgern gefunden werden musste. Videokonferenzsysteme ermöglichen nun Termine ohne Anreisezeit – oftmals sogar kurzfristig und bequem aus dem Homeoffice heraus. Wie „normale“ Vorstellungsgespräche können auch diese vom Provider professionell begleitet werden.
#2 Günstigeres Auswahlverfahren
Auch im Interim Management erstatten Unternehmen i.d.R. die Kosten für die An- und Abreise eines Kandidaten zum Interview. Trifft man sich per Videokonferenzsystem, fallen diese Kosten logischerweise weg. Ohne Kostendruck muss die „Shortlist“ nicht allzu eng gefasst werden. Ungewöhnliche Kandidaten, deren Schriftform vielleicht nicht dem Normal-Bild entspricht, aber dennoch interessant erscheinen, können ebenfalls angeschaut und in den Auswahlprozess einbezogen werden.
Auf Seiten der betreffenden Interim Manager entstehen ebenfalls Einsparungen: Wer zum Zeitpunkt der Video-Auswahlgespräche für das neue Projekt noch in den letzten Zügen des bisherigen Projektes steht, spart den Verlust eines abrechnungsfähigen Arbeitstages! Ein Video-Gespräch lässt sich ja auch zu Randzeiten durchführen. Ein Interim Manager kann so seinem aktuellen Kunden noch voll zur Verfügung stehen – was ebenfalls geschätzt wird.
#3 Persönlichkeit
Wenn sich auf der Shortlist ohnehin – z.B. durch die Vorauswahl des Providers – nur Kandidaten mit hoher und aktueller Fachkompetenz befinden, entscheidet die Persönlichkeit: Passend zur Aufgabe, zur Kultur des Hauses und „Chemie“ der handelnden Personen. Es liegt auf der Hand, dass ein gut vorbereitetes und professionell durchgeführtes Video-Gespräch es erleichtert, wesentliche Persönlichkeitsmerkmale in kurzer Zeit zu erfassen. Ein professioneller Provider kann die Einschätzung des Kunden stützen oder ergänzen. Auch Interim Manager sind daran interessiert, die wesentlichen Entscheider oder Ansprechpartner „als Typ“ zu verstehen und zwischen den Zeilen zu lesen, was dem potentiellen Kunden besonders wichtig ist und wie die Zusammenarbeit funktionieren könnte.