KEIN BUDGET ist als Begründung genauso schwach wie KEINE ZEIT
Es ist zum Verzweifeln. Ich erlebe gerade einen Kunden, bei dem der Personalchef das Unternehmen kurzfristig und ungeplant verlassen hat.
Es ist ein Mittelständler – weltweit tätig – mehrere Standorte. Es laufen viele HR-Projekte. Modernisierung, Digitalisierung und Qualifizierungsthemen stehen an. Sitz: In der Region – nicht so super für Firmen, die mit Top-Arbeitgebern in attraktiven Zentren mit bester Infrastruktur um die gesuchtesten Talente konkurrieren müssen.
Der CFO sagt: Wir haben KEIN BUDGET für einen Interim Manager.
Die Personalleiter-Aufgabe hängt jetzt zusätzlich noch an ihm.
Moderne, digital fitte HR-Manager gehören im Moment zu den Mangelberufen. Gerade die guten Leute werden laufend von Headhuntern angerufen. Es wird 9-12 Monate dauern, bis die Stelle wieder besetzt ist. Doch das Schlimmste: Die Firma wird bei HR-Themen viel Zeit verlieren. Bei der Veränderungsgeschwindigkeit: Wie wird sich das auf die ZUKUNFTSFÄHIGKEIT der Belegschaft in 2-3 Jahren auswirken?!?
Klartext:
Denken im Budget hat offenbar einen höheren Stellenwert als DENKEN IM MEHRWERT.
KEIN BUDGET ist für mich als Begründung genauso schwach und unqualifiziert wie KEINE ZEIT.
Ich (ver-) zweifle am UNTERNEHMERISCHEN DENKEN der aktuellen Führungsriege. Sowas macht mich immer noch richtig wütend – aber kann ich denn einen Kunden ändern? Wenn mir etwas wichtig ist und ich meine, das bringt wirklich etwas, dann hat das Priorität. Dann habe ich – als UNTERNEHMER – dafür Geld und Zeit. Muss es denn immer erst AKUTER LEIDENSDRUCK sein, damit sich in Hirn, Herz und Hand etwas bewegt?
Schon mal über einen Interim Manager außerhalb des Budgets nachgedacht?
Text:
Dr. Harald Schoenfeld
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