Kapuzen schützen vor Regen, Kälte und fremden Blicken – Steht der Hoodie sinnbildlich für die heutige Geschäftswelt?

Gibt es eine neue, post-pandemische Arbeitskleidung? Nach Monaten im Homeoffice haben sich viele an Jogginghose und Pullover gewöhnt. Die Wirtschaftswoche titelt: „Neue #Dresscodes nach Corona: Der Anzug als graue Bürouniform ist durch“.

Die Frage zum angemessenen Outfit stellen sich viele, die nun wieder vermehrt im Büro statt im Homeoffice arbeiten.

Auch ich habe noch 9 dunkle Anzüge, 46 Krawatten und 18 Business-Oberhemden im Schrank. Dazu 8 Paare Manschettenknöpfe und teure Lederschuhe in braun und schwarz.

Erste post-pandemische Antworten gibt nun eine aktuelle Studie der Beratung #Bearingpoint.

Klartext:

+ Knapp 2/3 der befragten Bürotätigen aus den Branchen Automotive, industrielle Fertigung, Öffentlicher Sektor und Banking wollen auch im Unternehmen T-Shirts und Sweater tragen.

+ Die Pandemie war wohl der Sargnagel für die Krawatte. Nur zwei Prozent der Befragten wollen sie (oder ein Halstuch) täglich umbinden: „Sie wird nun auch im Middle Management ausgemustert“, so die Studienautoren.

+ War die #WallStreet früher das modische Vorbild, ist es jetzt das #SiliconValley: „Niemand will wie #OldEconomy aussehen. Tech-Milliardäre kommen heutzutage nicht im Nadelstreifen-Dreiteiler daher, sondern im Hoodie. Erfolg sieht anders aus als früher.“

+ Doch 4 von 5 Befragten gaben an, allein die formale Bürokleidung rechtfertige höhere Stundensätze für Beraterinnen und Berater. Zwischen den Dresscodes #BusinessFormal und #Casual liege demnach eine Kluft von 20 Prozent als „Präsentationswert“.

2 Fragen:

+ Mehr Geld, wenn man NICHT im Hoodie kommt? Honorar für PRÄSENTATIONSWERT statt für inhaltlichen MEHRWERT?

+ Oder verstehe ich etwas falsch: Brauchen manche Unternehmen Menschen, die sich auf eine bestimmte Weise kleiden, damit deren Inhalte akzeptiert werden?

Text:
Dr. Harald Schoenfeld

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