Praxistipps zur Beurteilung eines Interim Managers: Der Unterschied zwischen gut und sehr gut.

Das Foto bei LinkedIn, bei XING oder auf dem CV zeigt einen sympathischen Menschen. Der ganze Werdegang des Interim Managers strotzt nur so von „wichtigen“ Funktionen bei „tollen“ Unternehmen. Und doch: Irgendwie sagen Ihnen die Heldengeschichten der Vergangenheit nichts. Vor allem nicht dazu, ob dieser Mensch Ihnen bei Ihrem gerade anstehenden Thema wirklich helfen kann. Noch schlimmer: Sie ahnen schon, dass Sie – wenn Sie ihn fragen würden – bei ganz vielen dieser „Erfolgsmenschen“ ganz sicher als Antwort erhalten werden, dass das ja alles gar kein Problem sei.

Sowas können und sollten Sie sich sparen.

Als Provider mit mehr als 15 Jahren im Markt werde ich von meinen Kunden konkret gefragt, „warum“ gerade dieser Interim Manager, den ich ihm auf meiner Shortlist vorschlage, die konkret vorliegende Aufgabe lösen kann. Und „wie“ er es tun wird. Und „wie“ er ins Team passt. Wir sprechen über den Wertschöpfungsbeitrag des Interim Managers.

Der Kunde kommt zu mir als Provider, weil er Sicherheit für seine Entscheidung braucht. Er will den Besten, der zu ihm und zu seinem Budget passt. Er möchte seine wertvolle Zeit nicht mit Schaumschlägern vergeuden, sondern will sich auf wenige Spitzenkandidaten konzentrieren. Der Tagessatz soll marktgerecht sein, die Kündigungsfristen und alle sonstigen Vertragsbestandteile fair, die gesamte Administration reibungslos. Genau das ist es, was Sie von einem professionellen Provider erwarten können. Soweit ist „gut“, also Schulnote 2.

Wenn Sie als Kunde jedoch Wert auf das „sehr“ in Ergänzung zum „gut“ legen, erwarten Sie bitte:

(1)    Grundlagen für eine „Entscheidung“ statt Unterlagen zu einer „Bewerbung“:

  • Der „Markenkern“ und die Positionierung des Interim Managers ist klar formuliert und überzeugend nachvollziehbar. Sie können erkennen, ob es sich um einen Profi handelt und wie das zu Ihrer Aufgabenstellung und Ihrem Unternehmen passt.
  • Sie finden im CV oder in den Projektlisten vergleichbare Ziele und Ergebnisse (KPIs), die auch Sie anstreben.

Praxistipps:

  • Googeln Sie den Interim Manager und suchen Sie nach Fachbeiträgen oder fachbezogenen Blogs. Das rundet das Fachliche ab.
  • Suchen Sie ebenfalls nach Videobeiträgen des Interim Managers. Sie gewinnen somit ein Bild, wie er als Persönlichkeit rüberkommt, und wie er  zu Ihrem Team und zu Ihrer Kultur passen könnte. Manche Interim Manager bieten sogar einen Blick in die Ergebnisse eines professionellen Diagnostic-Tools.

All das gibt Ihnen wertvolle Anknüpfungspunkte, ein Kennenlerngespräch vorzubereiten: Sei es zunächst am Telefon, per SKYPE oder gleich persönlich vor Ort bei Ihnen.

(2)    Sparring auf Augenhöhe statt Vorstellungsgespräch.

  • Grundlegend ist zunächst die Haltung, mit der ein solches Gespräch begonnen wird. Mit einem sehr guter Interim Manager ist das erste Gespräch wie ein Austausch mit einem vertrauenswürdigen Sparringspartner. Für eine entsprechende Vertraulichkeitserklärung ist (z.B. über den Provider) im Vorfeld zu sorgen.
  • Das persönliche Kennenlernen ist ein wertvoller Teil Ihres Problemlösungsprozesses, unabhängig davon, wie Sie nach dem Gespräch entscheiden. Es ist der Austausch von Experten, die – auf Augenhöhe – gemeinsam ausloten, was anliegt, wohin es gehen soll und welchen Beitrag beide Seiten bis zum Ziel erbringen könnten. Ein solches Gespräch ist immer ein Gewinn und bringt Sie weiter.

Praxistipps:

  • Geben Sie einen Vertrauensvorschluss und starten Sie damit, das wechselseitige Verständnis zu vertiefen: Was liegt bei Ihnen an? Was sind die Hintergründe? Was die Rahmenbedingungen? Was ist die übergeordneten Zielvorstellungen oder Interessen der verschiedenen Stakeholder? Was ist die konkrete Erwartungshaltung an den Interim Manager? Was sind die Möglichkeiten, was sind aber auch die Grenzen?
  • Fragen Sie den Interim Manager nach seiner ehrlichen Meinung zu Ihrer Situation und der von Ihnen angedachten Zielsituation. Er hat schon viel gesehen und kann Ihnen eine wertvolle Rückmeldung mit dem ungeschminkten Blick eines Externen geben.
  • Fragen Sie den Interim Manager konkret dazu, wie er seinen persönlichen Wertschöpfungsbeitrag für sie einschätzt und was das Besondere in der Zusammenarbeit mit ihm sein würde.
  • Loten Sie Ihr Gefühl für diesen Menschen und – ganz wichtig – für die Beziehung zu ihm aus. Entsteht dort Vertrauen und ein „wir“?

Mein persönliches Fazit als Provider:

„Sehr gut“ haben Kunden den Einsatz des Interim Managers bewertet, wenn aus einer „Tätigkeit für den Kunden“ eine „Zusammenarbeit mit dem Kunden“ geworden ist. In diesen Fällen waren alle Beteiligten in die Lösungsumsetzung eingebunden, und das Resultat ist ein gemeinsames, hinter dem alle stehen.

Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer butterflymanager GmbH

Zur butterflymanager GmbH: Seit 2003 sorgen wir für besten Service im Interim Management in den deutschsprachigen Ländern und auch grenzüberschreitend international.

Sprechen Sie mich an: +41-71-6770166, www.butterflymanager.com