Es ist das Persönliche, es ist der Service
butterflymanager® gibt es jetzt seit 15 Jahren. Was waren am Anfang für Sie als Gründer die größten Herausforderungen?
Vor 15 Jahren war es für uns als Newcomer im Markt nicht einfach, die wirklich besten Interim Manager im Markt zu kennen. Mein Mitgründer, Hans-Dieter Riechmann, und ich haben damals ja quasi auf der grünen Wiese gestartet. Ohne Kunden und ohne Interim Manager. Ich erinnere mich an viele Gespräche, in denen wir als Neueinsteiger so manchen gestandenen Experten erst einmal davon überzeugen musste, dass es sich lohnt, mit uns zusammen zu arbeiten und seinen CV herauszurücken. Erst dann trauten wir uns, auf Akquisitionstour bei Kunden zu gehen. Das war ganz klassisches Klinken putzen mit vielen Kilometern und Stunden auf der Autobahn. Ich kam mir dabei manchmal vor wie ein Missionar. Viele Unternehmen brauchten erst einmal Basisinformation.
Was ist heute das Besondere an butterflymanager?
Es ist das Persönliche. Es ist der Service. Vom ersten Gespräch mit dem Kunden über seine Zielvorstellungen, über die Kandidatenpräsentation bis hin zur professionellen administrativen Abwicklung. Grundlage für gute Arbeit ist eine vertrauensvolle Beziehung mit dem Kunden auf der einen Seite und dem Interim Manager auf der anderen. Dann stimmt die Qualität. Und damit meinen wir den messbaren Wertschöpfungsbeitrag des Interim Managers. Diesen Kundennutzen stellen wir konsequent in den Mittelpunkt all unseres Handelns. Aus Kunden werden damit vielfach Stammkunden.
Die Branche entwickelt sich rasant.
Sie machen das jetzt seit 15 Jahren. Was motiviert Sie heute noch?
Im Interim Management ist jeder Einsatz eine Sonderanfertigung. Die Anforderungen der Kunden sind immer anders und immer neu. Wir müssen jedes Mal als erstes herausfinden, was dem Kunden besonders wichtig ist. So erschließt es sich, warum dann ein bestimmter Interim Manager eine wirklich gute und wertschöpfende Lösung für den Kunden darstellt.Wenn dann im Laufe der Zusammenarbeit die Resultate kommen, ist das sehr befriedigend. Zu vielen Interim Managern hat sich über die Jahre hinweg eine freundschaftliche und sehr vertrauensvolle Beziehung entwickelt. Getragen werde ich dabei von einem unglaublich starken Team von Mitarbeitern. Die meisten Kolleginnen und Kollegen sind schon seit vielen Jahren dabei. Das hat schon beinahe etwas Familiäres. Dafür bin ich sehr dankbar!
Wir müssen jedes Mal herausfinden, was dem Kunden besonders wichtig ist.
Das Berufsbild eines Interim Managers hat sich über die letzten Jahrzehnte gewandelt. Wie sehen Sie das heute?
Die meisten Interim Manager sind heute echte Professionals. Sie wissen, was sie können und was ihr Nutzen beim Kunden ist. Bei allen steht die Fähigkeit zur Umsetzung im Vordergrund. Sie sind also „Macher“. Das ist die Abgrenzung zur Nachbarbranche der Unternehmensberater, bei denen es mehr um Analysen und Konzepte geht. Professionelle Interim Manager verfügen heute fast alle über eine Spezialisierung mit hohem Expertenwissen und einen USP. So können Kunden recht gut abschätzen, was ihnen ein Engagement konkret bringt.
Welche Herausforderungen sehen Sie im Mittelstand?
Gerade der Mittelstand hat es nicht leicht: Das Umfeld wird globaler, ändert sich immer schneller, wird komplexer und vernetzter. Überlagert wird alles durch den Megatrend der Digitalisierung. Die beiden zentralen Engpässe sind nun Wissen und Kapazitäten. Man braucht im Mittelstand also zum einen die richtigen Leute, die über das erforderliche und immer wieder neue Know-how verfügen. Und zum anderen müssen die ganzen Veränderungen dann noch neben dem Tagesgeschäft geplant und umgesetzt werden. Alles bei einer ohnehin grundsätzlich dünnen Personaldecke. Somit sind Interim Manager genau die temporäre Unterstützung, die der Mittelstand braucht: Auf den Punkt in der Qualifikation, mit viel Know-how, das in die Organisation fließen kann – und nur so lange, wie wirklich notwendig.
Wie kann ich als Unternehmen das meiste aus einer Zusammenarbeit mit einem Interim Manager herausholen? Gute Leute sind rar: Die Rekrutierung zur Besetzung offener Stellen oder für Projekte dauert im Moment bei der guten Wirtschaftslage einfach länger. Damit werden natürlich verstärkt Interim Manager zur Überbrückung offener Stellen eingesetzt. Viele unserer Kunden kombinieren eine solche Vakanzüberbrückung noch mit einem bestimmten Sonderprojekt. Um das soll sich der Interim Manager parallel kümmern. Und dann soll er auch noch möglichst viel von seinem Know-how in die Mannschaft transferieren. Ich halte das für herausfordernd, aber letztlich für einen sehr viel Nutzen bringenden Ansatz. In vielen Fällen bleibt ja so einiges liegen, wenn eine wichtige Stelle eine Weile unbesetzt ist. Das wird aufgearbeitet und Neues wird eingebracht und aufgegleist. Und als Zusatzeffekt werden die Mitarbeiter so auch noch ganz pragmatisch „on the job“ geschult. So profitiert die Firma richtig viel.
Wie schaffen Sie es, die besten Interim Manager für Ihre Kunden zu gewinnen und die Projekte erfolgreich zu begleiten? Wir sind unglaublich stolz darauf, dass Interim Manager mit butterflymanager-Projekten 4x in den letzten 10 Jahren den Branchen-Oskar „Interim Manager des Jahres“ gewinnen konnten. Das spricht für die Zufriedenheit und Qualität, die unsere Kunden erhalten. Aber selbst wir als langjähriger und recht bekannter Interim Management Provider merken, dass es immer schwieriger wird, richtig gute Interim Manager zu engagieren. Die besten Leute können sich im Moment ihre Mandate aussuchen. Die müssen regelrecht umworben werden. Geld kann und soll ja nicht alles sein! Wir erarbeiten mit unseren Kunden dann immer eine Argumentation, was die konkret vorliegende Aufgabe bei diesem Unternehmen besonders reizvoll und interessant für den Interim Manager macht. Und wir sind natürlich absolut transparent und partnerschaftlich in der Zusammenarbeit.
Ihr persönlicher Ausblick auf die Interim-Branche für das Jahr 2025?
Die Branche entwickelt sich rasant und wird immer professioneller. Aktuelle Studien sehen
Wachstumsraten von fast 10 Prozent. Internationale Mandate werden noch mehr zunehmen, denn die Unternehmen haben immer mehr Aufgabenstellungen mit internationalem Zuschnitt. Ich denke, dass Unternehmen sich zunehmend zu einer flexiblen Projektorganisation entwickeln. Diese kann natürlich durch den Einsatz von kurzfristig verfügbaren Externen (wie Interim Managern) enorm an Effizienz gewinnen. Mit der Nachfrage wird das Angebot an entsprechenden Professionals rein zahlenmäßig ansteigen. Ich bin auch Realist mit der Annahme, dass mit zunehmender Digitalisierung, wie in anderen Branchen auch, ein Teil des Gesamtmarktes ins Internet fließen wird. Das Angebot dort gehört jedoch sehr genau unter die Lupe genommen. Eine hohe Qualität, eine vertrauensvolle Kundenberatung, alles mit Top-Service wie im guten Fachgeschäft, werden daher weiterhin ihren Markt haben.