Interim Manager sind zur Stelle, wenn Unternehmen in der Zwickmühle stecken und schnelles Handeln erforderlich ist. Durch ihre Expertise sind die Experten sehr gefragt. Doch mit dem digitalen Fortschritt verändert sich auch ihr Berufsbild, denn „die Wirtschaft legt zusehends Wert auf KI-Kompetenz im Management“ – so Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer der Personalberatung Butterflymanager.
Herrscht in einem Unternehmen eine akute Krise, z. B. in finanzieller Hinsicht, in der Führungsebene oder bei einer operativen Umsetzung, werden oftmals Interim Manager eingesetzt. Diese zeichnen sich durch ihre hervorragende Expertise in Bereichen wie Finanzen, Technologie oder Unternehmensführung aus. Da sie „ad interim“ eingestellt werden, sparen Betriebe in den meisten Fällen zudem Kosten gegenüber einer festangestellten Person auf Führungsebene. Ist das Problem gelöst – bspw. eine neue Unternehmens- oder Bereichsführung etabliert – oder das Projekt beendet, verlassen die Manager den Betrieb wieder.
Verstärkt nachgefragt: KI-Kompetenz
Vorrangig werden Interim Manager auf der oberen und mittleren Führungsetage zur Überbrückung von Vakanzen eingesetzt. Aktuell sind sie vor allem gefragt, wenn sie Erfahrung in der Einführung von KI in den betrieblichen Alltag vorweisen können. Die häufigsten Anfragen dazu kommen aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Metall- und Elektroprodukte und Pharma. Im Vergleich dazu fällt die sonst traditionell starke Nachfrage im Automotive-Sektor, aufgrund der wirtschaftlichen Schwäche auf dem Automobilmarkt, niedrig aus.
„In Zeiten des Umbruchs sind Interim Manager besonders stark gefragt, wenn sie die Expertise mitbringen, diese Veränderungen mitzugestalten. Und derzeit ist vor allem KI-Kompetenz gefragt.“ – so Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer der Personalberatung Butterflymanager, die auf die Vermittlung von Führungskräften auf Zeit (Interim Manager) spezialisiert ist.
Manager in „Doppelfunktion“
Fast alle Bereiche suchen also Interim Manager in „Doppelfunktion“. Zum einen zur (klassischen) Überbrückung von Vakanzen und zum anderen als „KI-Transformator“. Als letztere werden sie gezielt in Firmen geholt, um den jeweiligen vakanten Arbeitsbereich entsprechend „KI-ready“ zu machen. Damit dies auch wirklich umgesetzt wird, geben viele Unternehmen KI-Expertise als CO-Kriterium an.
Dr. Schönfeld erläutert: „Wenn eine Führungskraft das Haus verlässt, wollen die Firmen die frei gewordene Position immer öfter nicht einfach eins zu eins neu besetzen, sondern schreiben ein deutlich verändertes Jobprofil aus. Und die häufigste Veränderung bezieht sich derzeit auf KI.“
Klassische Interim-Vorteile weiterhin gefragt
Weitestgehend – unabhängig von Unternehmensgröße, Branche oder der jeweiligen Position – wird also ein fundiertes KI-Verständnis mittlerweile zusätzlich vorausgesetzt. Dennoch sind die als „klassisch“ zu bezeichnenden Vorteile von Führungskräften auf Zeit weiterhin gefragt. Dazu gehören:
- kurzfristige Verfügbarkeit
- ausgeprägte Expertise
- schnelle Einarbeitung
- Reduzierung der Vakanzkosten
- hohe Führungs- und Sozialkompetenz
- maximale Flexibilität
Dr. Harald Schönfeld: „Ohne KI keine Karriere“
Dr. Harald Schönfeld ordnet ein: „Die Unternehmen nutzen die natürliche Personalfluktuation im Management, um ihre Führungsebenen auf die mit Künstlicher Intelligenz einhergehenden Veränderungen vorzubereiten.“ Interim Manager übernähmen in dieser Übergangsphase eine Schlüsselrolle, „um Führungspositionen aus der alten Welt in die neue KI-Ära zu überführen.“
Das bedeutet im Übrigen auch, dass Führungskräfte sowohl im Interim-Einsatz als auch in Festanstellung gut beraten seien, sich mit fundiertem Know-how in Sachen Künstlicher Intelligenz für ihre berufliche Zukunft auszustatten.
„Ohne KI keine Karriere“, fasst Dr. Harald Schönfeld die aktuelle Lage am Personalmarkt für Führungskräfte zusammen.
